Unterabschnitt 3.3.2

3.3.2. Nutzung der Triebkraft des Wassers

Ursprünglich – vor der Zunahme des Rübenanbaus – wurde auf dem dafür gut geeigneten Boden überwiegend Getreide angebaut. Dementsprechend entwickelte sich das Mühlenwesen im Herzogtum. Verschiedene Mühlen nutzten die Triebkraft des Wassers zum Betrieb ihrer Mahlwerke. Um die Triebkraft des Wassers optimal ausnutzen zu können, wurden regelmäßig Stauanlagen errichtet, um durch das Anstauen des Wassers einen bestimmten Pegelstand und damit zugleich eine entsprechende Triebkraft des Wassers sicherstellen zu können.

Anfang der 1840er Jahre waren alleine in der Stadt Braunschweig und in ihrem Umland sieben Wassermühlen im Betrieb. Davon zwei außerhalb der Stadt, in Eisenbüttel und Oelper, die übrigen in der Stadt: die Südmühle mit acht, die Aegidien- und die Burgmühle mit jeweils vier sowie die Neustadt- und die Wendenmühle mit jeweils fünf Mahlgängen.[221] Bereits damals konnte einem nicht selten eintretenden Mangel an dem zum Mühlenbetrieb notwendigen Wasser auch durch die zwischen dem Wenden- und dem Petritor angelegten Schleusen nicht immer abgeholfen werden. Daher wurde die Errichtung einer neuen, durch Dampfkraft betriebenen Mühle anstelle der fünf in der Stadt gelegenen Wassermühlen diskutiert.[222]


[221] SCHRÖDER/ASSMANN, Braunschweig, S. 87.
[222] SCHRÖDER/ASSMANN, a. a. O.